Toxoplasmose ist eine häufig auftretende Infektionskrankheit, die durch einen mikroskopisch kleinen Parasiten verursacht wird. Sie ist meist harmlos, kann jedoch den Fötus ernsthaft schäd igen, wenn sie während der Schwangerschaft erworben wird. Die "Wurfkrankheit"wird durch direkten Kontakt mit dem Kot einer infizierten Katze oder durch den Verzehr von kontaminiertem Futter übertragen. Doch welche Risiken birgt Toxoplasmose während der Schwangerschaft und welche Lebensmittel sollten Sie meiden? Hier finden Sie alles, was Sie wissen müssen.
Definition: Was ist Toxoplasmose?
Toxoplasmose ist eine Infektion, die durch einen intrazellulären Parasiten namens Toxoplasma gondii (Toxoplasma) verursacht wird. Dieser Parasit vermehrt sich im Darm von Katzen, kann aber auch in Form von Zysten im Fleisch vieler Schlachttiere (Schwein, Lamm usw.) vorkommen.
Diese zoonotische Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übergeht, ist in den meisten Fällen asymptomatisch und nicht ansteckend. Sie kann jedoch für nicht immune oder immungeschwächte Schwangere gefährlich sein. Toxoplasma gondii ist nämlich in der Lage, die Plazentaschranke zu durchdringen und somit den Fötus zu infizieren.
Toxoplasmose kann man sich zuziehen:
- durch direkten Kontakt mit Katzenkot ;
- nach dem Verzehr von schlecht gewaschenem Obst oder Gemüse;
- nach dem Verzehr von nicht ausreichend gekochtem oder rohem Fleisch;
- durch Kontakt mit Küchenutensilien, die mit rohem Fleisch in Berührung gekommen sind.
Wie viele schwangere Frauen sind von Toxoplasmose betroffen?
60 % der schwangeren Frauen sind nicht gegen Toxoplasmose immun. Eine Ansteckung von der Mutter auf den Fötus ist jedoch nach wie vor recht selten. In Frankreich gibt es etwa drei Fälle auf 10.000 Schwangerschaften.
Die Übertragung von Toxoplasma gondii auf das Kind ist zu Beginn der Schwangerschaft nicht sehr häufig (zwischen 5 und 10 % Risiko, wenn die Mutter infiziert war). Die Folgen für das Kind können in diesem Stadium der Schwangerschaft jedoch sehr schwerwiegend sein. Schwangerschaft. Wenn sich die Schwangere im letzten Trimester ansteckt, liegt das Übertragungsrisiko bei 30 %, die Folgen sind jedoch weitaus geringer.
Was sind die Symptome einer Schwangerschaftstoxoplasmose?
Die Schwangerschaftstoxoplasmose ist eine Infektion, die in der Regel symptomlos verläuft. Sie kann unbemerkt verlaufen oder einige Symptome hervorrufen. Die "Wurfkrankheit" stellt jedoch ein echtes Risiko für den Fötus dar.
Toxoplasmose-Symptome bei schwangeren Frauen
8 von 10 werdenden Müttern wären nach einer Toxoplasmose-Infektion während der Schwangerschaft asymptomatisch. Die bei den anderen auftretenden Symptome sind denen einer Grippe relativ ähnlich:
- Mäßiges Fieber (+/- 38 °C) ;
- Lang anhaltende Müdigkeit ;
- Vorhandensein von Lymphknoten ;
- Kopfschmerzen ;
- Gelenk- und Muskelschmerzen.
Risiken für den Fötus
Wenn der Parasit jedoch die Plazenta durchdringt und den Fötus erreicht, kann es zu Komplikationen kommen. Das Kind entwickelt dann eine kongenitale Toxoplasmose, die mit zahlreichen Risiken verbunden ist.
Wenn dieInfektion im ersten Drittel der Schwangerschaft auftritt, kann sie zu schweren Komplikationen führen: neurologische Folgeschäden, Frühgeburt und Tod im Mutterleib.
Die wichtigste Komplikation, die bei einem Baby festgestellt wird, ist die Chorioretinitis. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Aderhaut (eine der drei Membranen des Auges), die mit einer Schädigung der Netzhaut einhergeht. Sie kann nach der Geburt, im Jugendalter und sogar im Erwachsenenalter auftreten.
Bei welchen Schwangerschaften besteht ein Risiko für Toxoplasmose?
Wenn Sie planen, ein Kind zu bekommen, sollten Sie eine Toxoplasmose-Serologie durchführen lassen, um festzustellen, ob Sie sich bereits mit der Krankheit angesteckt haben. Ist das Ergebnis positiv? In diesem Fall besteht für Sie keine Gefahr, es sei denn, Sie leiden an einer Immunsuppression. Ist das Ergebnis negativ? Dann sind Sie nicht immun und müssen weiterhin wachsam sein.
Erste Begegnung mit dem Parasiten: nicht immunisierte Frauen
Einer schwangeren Frau, die nicht immun gegen Toxoplasmose ist, wird von ihrem Gynäkologen oder ihrer Hebamme ein monatlicher Bluttest verordnet. So kann sie feststellen, ob sie während der Schwangerschaft auf den Parasiten gestoßen ist, und eine geeignete medizinische Behandlung einleiten, um eine Infektion ihres Kindes zu verhindern.
Geschwächte Immunabwehr: immunsupprimierte Frauen
Schwangere Frauen mit Immunschwäche (Krebs, AIDS oder Medikamente gegen die Abstoßung nach einer Transplantation) werden ähnlich überwacht. Für sie besteht ein hohes Risiko, auch wenn sie bereits mit Toxoplasma infiziert sind. Ein zu schwaches Immunsystem kann die Infektion leider reaktivieren.
Bei diesen Menschen sind die Symptome sehr schwerwiegend: hohes Fieber (über 38 °C), Hirnschäden (Abszesse), epileptische Anfälle, starke und anhaltende Kopfschmerzen, Chorioretinitis und manchmal Lähmungen bestimmter Körperteile. Sie sollten daher besonders vorsichtig sein, denn die Risiken betreffen sie und ihr Baby gleichermaßen.
Welche Lebensmittel sollte man bei Toxoplasmose meiden?
Wie wir gesehen haben, kann Toxoplasma in Form von Zysten im Fleisch verschiedener Schlachttiere (Schweine, Schafe, Geflügel), aber auch in Wildfleisch vorkommen. Dieser Parasit ist sehr widerstandsfähig und wird zerstört, sofern die Kochtemperatur über 67 °C liegt. Um sich während der Schwangerschaft nicht mit Toxoplasmose anzustecken, sollten Sie daher kein blaues oder blutiges Fleisch verzehren.
Hier ist eine Liste der verbotenen Nahrungsmittel für schwangere Frauen, die nicht gegen Toxoplasmose immun sind oder immunsupprimiert sind:
- rohes Fleisch (Tartar, Carpaccio usw.) ;
- rohe, geräucherte oder gepökelte Wurstwaren (luftgetrockneter Schinken, Coppa, Salami, Fleisch aus Graubünden usw.) ;
- Produkte, die aus roher Ziegenmilch hergestellt werden.
Achten Sie auch auf eine einwandfreie Lebensmittelhygiene, indem Sie Obst und Gemüse gründlich waschen. Verwenden Sie auch kein Messer oder Brett, das mit rohem Fleisch in Berührung gekommen ist.
Schließlich sollten Sie es vermeiden, Katzenkot anzufassen (Sie können Ihren Partner bitten, das Katzenklo zu wechseln) und denken Sie daran, Handschuhe zu tragen, wenn Sie im Garten arbeiten.
Wie wird Toxoplasmose während der Schwangerschaft behandelt?
Frauen, die während der Schwangerschaft an Toxoplasmose erkranken, sollten auf jeden Fall einen Arzt auf suchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten. lWelche Medikamente verschrieben werden, hängt davon ab, in welchem Trimester sich die werdende Mutter angesteckt hat, aber auch davon, ob der Fötus bereits infiziert ist. sIn der Regel werden Pyrimethamin (ein Mittel gegen Parasiten) oder Spiramycin (ein Antibiotikum, das die Übertragung zwischen Mutter und Kind lverhindert) eingesetzt.
Um herauszufinden, ob das Baby eine angeborene Toxoplasmose hat, kann eine Amniozentese durchgeführt werden. Wenn dies leider der Fall ist, wird die Schwangere anschließend bis zur Geburt engmaschig überwacht. Insbesondere sind Ultraschalluntersuchungen erforderlich, um sicherzustellen, dass keine Missbildungen vorliegen. Nach der Geburtwird dasKind bis zum Alter von einem Jahr weiter beobachtet.
Die FAQ zu Toxoplasmose in der Schwangerschaft
Ist Toxoplasmose eine häufige und ernste Krankheit?
Toxoplasmose ist eine häufig auftretende parasitäre Krankheit. Sie stellt in der Regel kein Gesundheitsrisiko dar. Wird die Infektion jedoch während der Schwangerschaft erworben, kann sie beim Fötus und bei immungeschwächten schwangeren Frauen zu schweren Erkrankungen führen.
Kann Toxoplasmose während der Schwangerschaft behandelt werden?
Ja! Zur Behandlung von Toxoplasmose in der Schwangerschaft können antiparasitäre Medikamente und Antibiotika verschrieben werden. Sie werden das Risiko einer Übertragung auf das Baby verringern, können ihm aber auch helfen, die Krankheit zu bekämpfen.
Welcher Schwangerschaftsmonat ist der gefährlichste für Toxoplasmose?
Die Infektion mit Toxoplasma ist für den Fötus sehr gefährlich, wenn sie in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auftritt. Angeborene Toxoplasmose kann zu schweren neurologischen Schäden, Missbildungen und sogar zu einer Fehlgeburt führen.
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